Die Wasserballer des WSV 21 traten am Mittwoch in der Bezirksliga Braunschweig die lange Reise zum Auswärtsspiel nach Kassel an.

Mit nur 8 von 13 besetzten Kaderplätzen und ohne Stammkeeper startete der WSV 21 vorsichtig in die Partie – vielleicht zu vorsichtig? Trotz schneller 1:0 Führung durch Kapitän Wilkens hatte das Team mit Startschwierigkeiten im 1. Viertel zu kämpfen. In der Folge schien das Tor der Gastgeber wie vernagelt und in der insgesamt gute Defensivarbeit führten individuelle Aussetzer zum 1:4 aus Sicht der Gäste. Mit der Schlusssirene brach Center Jan Wessel seinen Bann und schweißte den Ball zum 2:4 in die Maschen.

Eine unglückliche Abschlussserie von Rechtsaußen Matthias Hüsing und Center Jan Henrik Wessel prägte den Beginn des zweiten Viertels. Trotz zahlreicher Durchbrüche und aussichtsreicher Abschlusssituationen wurde das Aluminium zum besten Freund der Kasseler. Doch die Spieler von der Okeraue steckten nicht auf, blieben ruhig und konterten die Gastgeber in der 12 Minute nach einer perfekt verteidigten Unterzahl eiskalt aus. Der Anschlusstreffer durch Richard Leunig fiel erneut mit der Schlusssirene – nur noch 5:6!

In der Halbzeit forderte Kapitän Wilkens vom Team weiterhin Ruhe auf dem Feld, einen klaren Kopf in der Defensive und mehr Mut in der Offensive. Obwohl stark ausschlussgefährdet riskierte das Team einen Verbleib von Justin Kuhlmann auf dem Feld und er rückte aus der Centerverteidigung nach links außen.

Der Kapitän ließ seinen Worten Taten folgen und brachte Wolfenbüttel mit einem Doppelschlag nach 16. Minuten mit 7:6 in Führung. Aber Kassel hielt dagegen und drehte das Spiel binnen einer Minute. Doch das Risiko der Halbzeit wurde belohnt: einserseits entschärfte Ersatzkeeper Bastian Ehrenholz fortlaufend und in blindem Verständnis mit dem eingerückten Centerverteidiger Richard Leunig hochkarätige Chance, andererseits zauberte Justin Kuhlmann von Linksaußen einen Doppelpack sehenswert ins lange Eck – 9:8 für Wolfenbüttel nach 3/4 der Spielzeit.

Dennoch verlor das Team mit Wiederanpfiff komplett den Faden: die dritte nicht konsequent zuende gespielte Auszeit und plötzlich aufkommende Hektik führten zu einem 4:0 Lauf der Gastgeber, den Richard Leunig durch eine sehenswerte Einzelleistung unterbrechen konnte. Im Gegenzug zog Kassel clever eine Hinausstellung. Die anschließende Überzahl konnte zunächst zweimal geblockt werden, doch im dritten Anlauf zappelte der Ball im Wolfenbütteler Netz – 10:13 und nur noch 2 Minuten zu spielen. Das trainingstechnisch gute Niveau zahlte sich voll aus und niemand ließ sich hängen. Björn Reisel schmiss sich in der Defensive in die Bälle und auch Marco Praet konnte sich mit einem Schlenzer endlich auf dem Protokoll eintragen – 11:13 und noch 90 Sekunden zu spielen.
Das Team glaubte an sich, Keeper Ehrenholz kreierte durch sein Aufrücken ein Überzahlspiel und legte Kapitän Wilkens zum 12:13 auf – noch 35 Sekunden. Das Team presste von nun an hoch, zwang Kassel zu einem schnellen Ballverlust und hatte 20 Sekunden auf der Uhr zum Ausgleich. Doch statt mit Ruhe und Übersicht zu spielen, wurde hektisch der Ball unsauber in die Mitte gespielt. Und als bei 5 verbleibenden Sekunden durch das Pressing ein weiterer Ballbesitz errungen werden konnte, ging der Ruf des Kapitäns nach einem Time Out leider unter und es blieb beim 12:13 für Kassel.

Beide Teams waren sich einig: es war ein richtig gutes Wasserballspiel – fair und spannend bis zum Schluss, das von einer hervorragenden Schiedsrichterleistung getragen wurde.

Weiter geht es für die Wolfenbütteler Wasserballer am Sonntag, 28.01. im Hallenbad Anderten – dann mit 4 Spielen am Stück. Los geht es um 10:30 mit der U12, gefolgt von der U14 (12:30), den Damen (13:30) und der zweiten Mannschaft (14:30). Gäste haben die Möglichkeit von der Zuschauertribüne die Spiele zu verfolgen.