Die U14-Wasserballmannschaft des Wolfenbütteler Schwimmverein von 1921 e.V. startet in Kooperation mit der Mannschaft von Hellas-1899 Hildesheim e.V. bei der Deutschen Meisterschaften in Esslingen.

Für den Hellas-1899 Hildesheim e.V. ist es die erste Teilnahme mit einer reinen Mädchentruppe bei einem nationalen Finalturnier seit 2005. Bis vor wenigen Wochen war wegen der Corona-Pandemie noch gar nicht sicher, ob die weibliche U14-Meisterschaft ausgespielt wird. Als die Ausschreibung kam, wagten die Hildesheimer die Meldung.

Möglich machte das eine Kooperation mit dem Wolfenbütteler Schwimmverein von 1921 e.V., der mit vier Spielerinnen zwischen elf und 13 Jahren über das Zweitstartrecht die Helleninnen verstärkt. „Das war für mich keine Frage, dass wir da mitmachen“, sagt WSV-Trainerin Julia Jürges, die sich wahnsinnig auf das 6er-Turnierfreut, das am heutigen Freitag beginnt. Auch die Wolfenbütteler Mädchen und deren Eltern waren sofort Feuer und Flamme, gemeinsam mit den Hildesheimerinnen im Esslinger Inselbad anzutreten. „Ich habe mir vorgestellt, wenn ich in dem Alter wäre. Das ist doch klasse“, sagt die 56-jährige Betreuerin, die sich beim gemeinsamen Training schon mal das Hellas-T-Shirt übergestreift hat.

Doch bei aller Leidenschaft blieb ein Problem: Weder Hellas-99 noch Wolfenbüttel hatte eine Torfrau. Die Mädchen spielen bis zur U14 noch gemeinsam mit den Jungs. Und bis zur Meldung hatte sich keiner so recht Gedanken gemacht. Also wer geht zwischen die Pfosten? Die Antwort heißt Stella Fiedler. Hellas-Chef Jan Heinemann sprach VfV-Schwimmtrainerin Jaqueline Zenner an, ob sie vielleicht ein Mädchen kennt. Und die hatte die Idee – Stella.
Ihre Begabung beim Schwimmen zeigte sie auch bei den Trainingseinheiten im Wasserball. Jugend-Trainer Dirk Schütze ist jedenfalls angetan von Stellas Reaktionsfähigkeit und ihrem Durchblick. Auch das Werfen klappt schon ganz gut nach zwei Trainingseinheiten. Nur beim Wassertreten muss sie noch üben, zur Not hilft ihr eine kräftige Brustgrätsche, um nach oben zu kommen und die Bälle abzuwehren.

Ob es dort zu einer Medaille reicht, ist eher ungewiss. Der Wettbewerb und die Konkurrenz ist hart. Da müssen die Mädchen, die sonst zwei- bis viermal die Woche trainieren, an ihre Grenze gehen.
Zum Auftakt spielen die Spielerinnen des Wolfenbütteler Schwimmverein von 1921 e.V. am Freitag um 20 Uhr, am Samstag folgt um 10:15 Uhr das Spiel gegen den SC Chemnitz und um 18:00 Uhr das Spiel gegen den Aachener SV. Am Sonntag heißen die Gegnerinnen um 11:00 Uhr SSV Esslingen und um 13:30 Uhr Bayer Uerdingen.

„Wir freuen uns einfach, dass wir dabei sind“, sagen die beiden Trainerinnen Bianca Heinemann und Julia Jürges, die auch Wärmemäntel im Gepäck haben. Das Turnier ist in einem Freibad – und die Wettervoraussagen sind nicht die besten.

Foto: Roland Weiterer
Freuen sich auf das Finalturnier in Stuttgart: Die Trainerinnen Julia Jürges und Bianca Fiedler mit Anina Meier, Sophia Low, Hanna Hartmann und Johanna Colditz sowie Anouk Wöhler, Hannah Chilieki, Helena Niem, Lilly Warsewa und Greta Schütze. Es fehlen: Anni Varnhorn und Stella Fiedler.