Am Sonntag, den 16.02.2020, ging es für die Wasserballer vom Fümmelsee in die Hansestadt Bremen. Die Zeichen standen schon bei der Abfahrt nicht gut. Der Bus wurde in der Nacht vorher vom Marder besucht und es musste kurz vor der Abfahrt umgeplant werden. Aber diese Hürde ließ sich schnell beheben. Zwei Spieler sprangen mit dem Auto ein.
Im Unibad in Bremen traf die erste Mannschaft aus Wolfenbüttel auf das Team vom SV Bremen 10. Die Partien der beiden Teams sind stets hart umkämpft, da beide Mannschaften guten Wasserball spielen können. Es hängt oft von der Tagesform ab, wer gewinnt. Diesmal sah es für den WSV21 nicht gut aus. Die Mannschaft von Trainer Peter Waldmann kam nicht ins Spiel. Die Bremer gingen schon im ersten Viertel in Führung. Zwar fanden die Lessingstädter den Anschluss, konnten aber viele Chancen nicht verwerten. Sogar ein 5-Meter-Strafstoss wurde vergeben. Die Abwehr stand wie gewohnt gut, aber das erste Viertel ging mit 2:1 an Bremen. Im weiteren Spielverlauf wurde die Chancenauswertung der Wolfenbütteler immer schlechter und trotz guter Verteidigung erarbeiteten sich die Bremer eine verdiente und klare Führung. Zur Mitte des letzten Viertels stand es schließlich 12:3 für Bremen. Trotz der komfortablen Führung sahen sich die Gastgeber – oder zumindest ein einzelner Spieler – nicht an die Regeln gebunden. Durch eine Tätlichkeit über Wasser wurde ein Spieler des WSV21 schwer verletzt.
An dieser Stelle ist zu bemerken, dass solche Fouls die absolute Ausnahme sind. Wenn der Schiedsrichter es sieht, führt schon die Androhung bzw. der Versuch einer Tätlichkeit über Wasser („gewalttätiges Spiel“) zum Spielausschluss, wie Mitspieler Finn Kaiser, selbst Wasserball-Schiedsrichter, bestätigt. In diesem Fall war es leider zu spät. Der Spieler musste ins Krankenhaus und das Spiel wurde nicht fortgeführt. Im Anschluss wurde auf der Polizeirevier Vahr Anzeige gegen den Täter erstattet, da aus Sicht von Waldmann mit Vorsatz gehandelt wurde.
Bei den Rettungskräften aus dem Krankenhaus Ost in Bremen möchten wir uns für die schnelle und fürsorgliche Aufnahme und Behandlung unseres Sportkameraden bedanken. Ein Dank auch an die Polizei, für die freundliche und kompetente Aufnahme und Bearbeitung des Vorfalls.
Waldmann kommentierte: „Sowas hat in unserem Sport keinen Platz. Am besten wäre, wenn solche Spieler vom Spielbetrieb ganz ausgeschlossen würden. Es ist ein harter Sport, aber es gibt klare Regeln.“ Der WSV21 steht für Fair Play, wie die meisten anderen Mannschaften in der Oberliga. Erfahrungsträger Detlef Unger, der selbst über 40 Jahre Wasserballerfahrung, auch in hohen Spielklassen hat, bestätigte nach dem Spiel: „In dieser Form habe ich das in meiner ganzen Wasserball-Laufbahn noch nicht erlebt.“
Vielleicht hätte man auf den Marder hören und das Spiel absagen sollen.
Florian Steinmann